Über 130 Steinmetze und Steinbildhauer aus 15 Ländern nahmen vom 27. bis 28. Juni in Straßburg am 16. europäischen Steinfestival teil. Anlässlich der Millenniumsfeier zur Grundsteinlegung des Straßburger Münsters war das Thema des diesjährigen Workshops die „Mystik und Symbolik der Romanik im Rheintal“. Es bereitete den Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Freude ihre eigenen Ideen zu diesem Thema in Stein Gestalt annehmen zu lassen. Die Bandbreite der Ideen reichte von klassisch romanischen Bauteilen wie beispielweise einer mit Figurenschmuck verzierten Konsole bis hin zu Tier- und Phantasiegestalten im Sinne mittelalterlicher Bildhauerei.
Auf der Südseite des Münsters erklangen die Meißel den ganzen Tag und viele Besucher genossen ihren Klang und schauten den Handwerkern mit Begeisterung bei der Umsetzung ihrer individuellen Entwürfe hautnah über die Schulter. Oft entstanden Gespräche mit den Bildhauern über ihre Ideen und wie Sie es in Stein umsetzen. Viele Teilnehmer hatten gut ausgearbeitete Entwurfsskizzen und Modelle mitgebracht. Die Teilnehmer waren von der Atmosphäre auf dem Place du Château direkt neben dem Münster begeistert. Besonders genoßen sie den beruflichen Austausch mit ihren internationalen Kollegen, ob sie aus Bali, Kanada, Norwegen oder England kamen. Aus diesen Bekanntschaften sind in den vergangenen 16 Jahren schon so mache berufliche Aufenthalte im europäischen Ausland entstanden, denn der Arbeitsplatz heutzutage heißt nicht mehr nur Deutschland bzw. das eigene Heimatland sondern Europa. Einige Teilnehmer des deutsch-französischen Austausches zwischen der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule und dem Lycée Camille Claudel in Remiremont waren aktiv beim Workshop dabei ebenso wie baden-württembergische Lehrlinge. Teilnehmen können Lehrlinge, Gesellen und Meister.
Am Sonntagnachmittag fand die Prämierung der besten Arbeiten statt, getrennt nach Ausbildungsstand. Am Sonntag haben sich alle Teilnehmer noch mal richtig ins Zeug gelegt, denn die Arbeitszeit am letzten Tag betrug nur noch 6 1/2 Stunden und jeder hatte den Anspruch, eine gute Arbeit abzuliefern. Das Besucherinteresse war am Sonntag besonders groß, denn jeder Besucher wollte mit Blick auf die Versteigerung am Nachmittag noch mal in Ruhe die Ergebnisse begutachten, um eventuell den eine oder anderen Stein zu ersteigern. Gegen 15:30 Uhr wurden die besten Arbeiten prämiert. Die internationale Jury hat nach drei Kategorien entschieden:1. Meisterniveau, 2. Steinmetz Lehrlinge und 3. Steinbildhauerarbeiten im Lehrlings und Gesellenniveau.
Die Stadt Straßburg vergab anlässlich des Millenniums einen Hauptpreis, der an den aus Bali stammenden Steinbildhauer Ongky Wijana ging. Den ersten Preis in der Meisterklasse ging an den Kanadier Philippe Smith, der zweite Preis an den Kanadier Danny Barber. Bei den Steinmetzlehrlingen errang der Straßburger Steinmetz der Straßburger Münsterbauhütte Martin Kuster den ersten Preis, die beiden Franzosen Dimitri Marquet und Lucas Finance den zweiten und dritten Preis. Bei den Steinbildhauern erhielt die Französin Gwendoline Barré den ersten Preis, der aus Lithauen stammende Tomas Petukauskas den zweiten und der Engländer Richard Bossons den dritten Preis. Anschließend wurden alle 130 Arbeiten öffentlich versteigert. Das Einstiegsgebot lag bei 150 € und die erzielten Erlöse haben die Organisatoren positiv gestimmt. Der Erlös dient der Finanzierung der Veranstaltung und der Lehrlingsausbildung.
Vom 21. Juni bis 23. Juli wurde das Steinfestival von der Dombauhütte der Kathedrale von Lincoln (England) organisiert. 138 Teilnehmer aus 14 Ländern trafen sich an diesem Wochenende, um auf dem heiligen Rasen des East Green direkt hinter dem Chor der Kathedrale gemeinsam ihre Ideen zum Thema „Nahrung und Landwirtschaft“ in einer entspannten Arbeitsatmosphäre umzusetzen. Lehrlinge, Gesellen und Meister aus der ganzen Welt genossen sichtlich das gemeinsame Arbeiten und den fachlichen sowie privaten Austausch mit ihren ausländischen Kollegen. Das Festival wurde vom Team der Dombauhütte unter Leitung der Münsterbaumeisterin Carol Heidschuster, dem Hüttenmeister Paul Atkin und seinem Team bestens organisiert.
Zur Verfügung standen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verschiedene Kalksteine aus der Region und Sandsteine in den Maßen 20 x 30 x 40 cm. Motiviert durch das Thema entstanden vielfältige Lösungen vom Schweinekopf und Gockel Hahn über den Sämann oder den in einer Schubkarre schlafenden Bauern bis hin zum Korb mit Fischen und Ernteerzeugnissen und Schafen, die kurz davor sind über die Klippen zu stürzen. Ein englischer Lehrling im ersten Lehrjahr fertigte einen Ambo mit Schmiedehammer und Hufeisen, der bei der Versteigerung sich großer Beliebtheit erfreute und £2700 erbrachte. Angesichts der kürzeren Arbeitszeit, ca. 13 Stunden, war es erstaunlich, dass alle Arbeiten fertig wurden. Mit großem Eifer sind alle Teilnehmer zur Sache gegangen.
Parallel zum Steinfestival veranstaltete die Stadt Lincoln in der nahegelegenen Burg ein Fest zum 1000jährigen Handwerk, bei dem sich die einzelnen Handwerke präsentierten. Auf den East Green erhielten die Besucher auch Einblick in die Arbeit der Bauhütte mit ihrer Glaswerkstatt, der Schreinerei und Blechnerei sowie natürlich auch der Steinwerkstatt.
Die handwerkliche Qualität und Originalität der entstandenen Arbeiten war gut und so fiel es den Juroren auch nicht leicht, die besten zu ermitteln. Die internationale Jury bestand aus Carol Heidschuster, Dombaumeisterin in Lincoln, Terje Skeldam, Trondheim, Norbert Stoffel aus Straßburg und Bernward Fiedler, Freiburg.
Der Gewinner an diesem Wochenende nach Votum der Teilnehmer war Richard Bossom mit seinen Schafen, der regelmäßig auf dem Steinfestival sein Können eindrucksvoll zeigt. In der offenen Klasse der Gesellen und Meister belegte Alex Wenham mit seinem erstklassigen Ernte Postament den ersten Platz, gefolgt von Richard Bossom und dem Elsässer Nicholas Eberhart mit seinem Bullen. Bei den Auszubildenden war Wim Hage aus den Niederlanden mit einem Ernte Füllhorn erfolgreich, gefolgt von Bryan Proctor aus Lincoln mit seinem heimischen Schweinskopf. Den dritten Platz belegte Jackie Blackman (England) mit einem Stück vom Eber. Als Preis erhielten die Gewinner je einen Werkzeuggutschein zwischen £3oo und £100 der Firma G. Gibson & Co Ltd.
Alle Teilnehmer haben dieses Wochenende sehr genossen. Wie jedes Jahr waren auch viele Teilnehmer dabei die sich regelmäßig auf dem Festival treffen. Es ist sehr motivierend, wenn man über die Zukunft des Steinmetz und Steinbildhauerhandwerks nachdenkt, zu sehen wie junge engagierte Lehrlinge an diesem Wochenende schon recht souverän ihre Arbeit angingen und fertig stellten.
Das Interesse der Besucher an den Arbeiten der Teilnehmer war groß. Dementsprechend wurden auch alle Arbeiten am Sonntagnachmittag erfolgreich versteigert. Eine bessere Werbung für unser Steinmetz und Steinbildhauerhandwerk gibt es nicht. Vom 23. – 25. Mai 2014 wird das Steinfestival wieder nach Freiburg zurückkehren und diesmal auch Holzbildhauern Gelegenheit geben sich zu präsentieren.
Großer Dank gebührt dem Team der Dombauhütte für die Organisation eines gelungenen Steinfestivals.
Speckstein ist normalerweise nicht das Material, das ein Steinmetz oder Steinbildhauer bearbeitet, aber beim diesjährigen europäischen Steinfestival in Trondheim, Norwegen, konnten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den großen Qualitäten dieses Materials überzeugen.
Vom 29. Juni bis 1. Juli wurde das Steinfestival von der Dombauhütte des Nidaros Doms in Trondheim organisiert. 98 Teilnehmer aus 14 Ländern trafen sich an diesem Wochenende, um im Innenhof des erzbischöflichen Palasts, direkt neben der Kathedrale, gemeinsam ihre Ideen zum Thema „Märchen“ in einer entspannten Arbeitsatmosphäre umzusetzen. Lehrlinge, Gesellen und Meister aus der ganzen Welt genossen sichtlich das gemeinsame Arbeiten und den fachlichen sowie privaten Austausch mit ihren ausländischen Kollegen.
Das Festival war vom Team der Restaurierungswerkstätten des Nidaros Doms mit ihrem Leiter Steinar Bjerkestrand, dem Hüttenmeister Rune Langaas und Digre Øystein Aarlott bestens organisiert.
Am Samstag Mittag spielte zu Ehren des Steinfestivals die königliche Garde des norwegischen Königshauses auf, ein beeindruckendes Tattoo. Abends gab es eine große Grillparty mit leckerem Fisch und Lamm vom Feinsten und einer guten Rock’n’Roll Band, die noch bis Mitternacht Teilnehmern und Besuchern einheizte.
Der Zeitpunkt des Festivals war gut gewählt, denn das Wetter war ideal und zu dieser Zeit wird es in Trondheim nicht dunkel.
Die Qualität der entstandenen Arbeiten war gut und so fiel es den Juroren auch nicht leicht, die besten zu ermitteln. Die internationale Jury bestand aus Carol Heidschuster, Dombaumeisterin in Lincoln, Bärd Sagfjæts, Trondheim, Norbert Stoffel aus Straßburg und Bernward Fiedler, Freiburg. Die Preisträger erhielten neben einer Urkunde eine historisch belegte alte Pilgerplakette des St.Olav, aus Sterling Silber.
Alle Teilnehmer haben dieses Wochenende sehr genossen. Wie jedes Jahr waren auch viele Teilnehmer dabei, die sich regelmäßig auf dem Festival treffen. Das Interesse der Besucher an den Arbeiten der Teilnehmer war groß dieses Wochenende. Dementsprechend wurden dann auch alle Arbeiten am Sonntag Abend erfolgreich versteigert.
Großer Dank gebührt dem Team der Restaurierungswerkstätten des Nidaros Doms für die Organisation eines gelungenen Steinfestivals.
Impressionen vom Europäischen Stein-Festival 2012
Seit 1999 findet das Treffen von jungen europäischen Steinmetzen und Steinbildhauern in wechselnden Ländern der EU statt. In Freiburg, das mit seinem weltbekannten Freiburger Münster und dem bereits im Jahr 1890 gegründeten Münsterbauverein sowie der Freiburger Münsterbauhütte eine enge Verbindung zum Thema Steinmetz aufweist, veranstaltete die Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule das Stein-Festival 2011, die mit ihren Steinmetz- und Steinbildhauer-Ausbildungsangeboten der natürliche Partner für dieses Ereignis darstellt. Die Schirmherrin war Gerda Stuchlik, Bürgermeisterin für Umwelt, Bildung und Sport. Das Festival war von Beginn an als langfristige Bildungs- und Weiterbildungs- einrichtung angelegt. Erfahrungsaustausch und Kennenlernen zwischen jungen europäischen Steinmetzen stehen daher im Vordergrund. Dass das Festival Spaß machen und darüber hinaus auch einen Workshopcharakter haben soll, war ein weiterer Gedanke der Initiatoren.
Mittlerweile hat das Festival eine beachtliche Größe. Steinbildhauer aller Ausbildungsklassen aus zahlreichen Ländern Europas und Übersee kommen nach Freiburg und zeigen ihre Phantasie, Fertigkeiten und Fähigkeiten. Vom 27. bis 29. Mai 2011 war wieder der Eschholz-Park Austragungsort. Auf dem Festival in Freiburg formten 160 junge Steinbildhauer aus 14 Nationen Kunstwerke aus Sandsteinblöcken. Rund 14.000 Besucher schauten den Handwerkerinnen und Handwerkern über die Schulter und konnten die Entstehung der Skulpturen vom rohen Stein bis zur fertigen Arbeit hautnah mitverfolgen.
Als Aufgabe war den Teilnehmern ein Thema gestellt, das Europa über 300 Jahre in der Bildhauerei und Architektur dominierte: „Die europäische Gotik, ihre Ornamentik, ihre Steinmetz- und Bildhauerkunst“.
Höhepunkt am Sonntagabend war die Preisverleihung für die besten Skulpturen und die öffentliche Versteigerung der Meisterwerke. Der Erlös der Versteigerung dient der Finanzierung von berufsbezogenen Projekten im Rahmen der Lehrlingsausbildung und der Veranstaltung. Das Interesse an der Versteigerung war 2011 wieder sehr groß, sodass alle Arbeiten einen Interessenten fanden.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm und viele gastronomische Angebote bieten Besuchern gleichzeitig Gelegenheit, die Gestaltwerdung einer Idee in Stein hautnah mitzuerleben und den TeilnehmerInnen bei der Arbeit zuzusehen, während ihre Kinder, betreut von Fachleuten, erste praktische Erfahrungen mit der Bildhauerei machen. Während des kreativen Bildhauersymposiums verwandelt sich der Eschholzpark mit seinen Alleen in eine musikalische Euro-Kunstmeile. Begleitend dazu ab es eine lebende Werkstatt der Bronzegießerei Strassacker aus Süssen, die Präsentation des Werkzeugherstellers König aus Karlsruhe, der Firma Powertec, den Logistikexperten aus Schwanau sowie dem Autohaus Gramling Mercedes Benz. Am Rande des Stein-Festivals arbeiteten in der Innenstadt Steinbildhauer aus der Region auf einem „Steinpfad“ vom Münsterturm bis zum Eschholz-Park. 2011 war der Steinpfad bei der interessierten Bevölkerung, Schulklassen und Besuchergruppen ein beliebter Wanderpfad durch die Freiburger Innenstadt.
Unter dem Motto "Das Fabeltier Einhorn und die Romanik" fand vom 28. bis 30. Mai das 9. Europäische Steinfestival in Saverne im herrlichen Park des klassizistischen Schlosses Rohan in den Nordvogesen im Elsass statt. Über 180 Steinmetze und Steinbildhauer aus ganz Europa und sogar aus Übersee trafen sich in Saverne, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Alle Teilnehmer waren sichtlich begeistert von der Veranstaltung und hatten viel Spaß an der Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der ganzen Welt. Daran konnten selbst die verschiedenen Sprachen und das launische Wetter nichts ändern. Während des Festivals gab es eine sehr aufschlussreiche Ausstellung, zusammengestellt von M. Jean Michel Mathonière, über die "Tradition der darstellenden Geometrie, die Geheimnisse und Traditionen der Steinmetze" im Schloss Rohan zu sehen. Mitarbeiter der Straßburger Münsterbauhütte demonstrierten den Teilnehmern und Besuchern wie Werkstücken mit Blei versetzt werden.
Veranstaltet wurde das Steinfestival vom Leiter des Ausbildungszentrum CFA in Saverne, Norbert Stoffel, der das Steinfestival schon von seinen Anfängen 1999 kennt und zu schätzen weiß.
Über 130 Steinmetz- und Steinbildhauerlehrlinge, Gesellen und Meister aus neun Nationen kamen dieses Jahr zum zehnten Europäischen Steinfestival, das vom 3. - 5. Juli auf dem Kapitelplatz in Salzburg stattfand, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Die internationale Resonanz bei der Teilnahme an dem kreativen Berufswettbewerb war groß. Veranstaltet wurde das Festival vom Steinzentrum Hallein und dem österreichischen Bundesinnungsverband.
Über Neuntausend Besucher wurden an diesem Wochenende vom Klang der Hämmer und Meißel angezogen. Mit großer Begeisterung verfolgten sie vor der herrlichen Kulisse zwischen Dom und Festungsberg die Entstehung der Werkstücke. Unter dem Motto "Wasser und Natur" ließen die Steinmetze aller Ausbildungs- und Altersklassen an zwei Tagen ihrer Kreativität freien Lauf. Die Veranstaltung bot den Teilnehmern eine gute Gelegenheit sich selbst einzuschätzen, wo sie mit ihrem Können im europäischen Vergleich stehen.
Die besten Arbeiten wurden im Anschluss an die Preisverleihung am Sonntag zu Gunsten des Festivals versteigert. Die internationale Fach-Jury hatte keine leichte Aufgabe aus den über 130 Werkstücken die besten Arbeiten, getrennt nach Ausbildungsstand, zu ermitteln. Die Juroren waren erfreut über originelle Gruppenarbeiten und die überdurchschnittlich gute Qualität der Arbeiten der Lehrlinge. Man kann sich kaum einen besseren Rahmen für das zehnjährige Jubiläum des Steinfestivals vorstellen, das 1999 in Freiburg seinen Anfang nahm und seit her in Europa auf Tournee geht.
Zum 2. Mal fand das Europäische Stein-Festival direkt in Freiburg statt. Der neue innenstadtnahe Standort am Eschholzpark hat sich dabei bestens bewährt. Sowohl für die Teilnehmer als auch die Besucher ist der neue Veranstaltungsort wesentlich attraktiver. Über 120 Steinmetze und Steinbildhauer aus 13 Ländern kamen am letzen Maiwochenende nach Freiburg, um ihr Können unter Beweis zu stellen.
Mittlerweile hat sich das europäische Stein-Festival zur Job-Börse entwickelt, denn der Arbeitsplatz heißt heute nicht mehr nur Deutschland sondern Europa. Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist es das einzige Mal im Jahr, wo sie ihre ausländischen Freunde wiedersehen und sich mit ihnen auszutauschen können.
Das europäische Stein-Festival hat bereits seit Jahren einen großen Bekanntheitsgrad weltweit. Der überregionale Bekanntheitsgrad der Veranstaltung lies auch die Besucherzahlen weit über 10 000 ansteigen, nicht zuletzt durch den bereits etablierten ""Steinpfad", der sich dieses Jahr als noch beliebter erwies.
Ganz besonders familienfreundlich zeigte sich das Festival mit seiner "Experimentierstube" für die kleinen und auch großen Kinder, in der sie unter Anleitung erfahrener Fachleute und Pädagogen der Friederich-Weinbrenner-Gewerbeschule erste plastisch Erfahrungen in Ytong oder Stein machen konnten. Der Workshop für Kinder fand so großen Anklang, dass die Betreuer alle Hände voll zu tun hatten, die Experimentierfreude der Kinder mit Nachschub zu versorgen und jedem gerecht zu werden.
Vom 5. bis 8. Juli fand das Europäischen Steinfestival 2007 im südfranzösischen Ort Junas, in der Nähe von Nîmes, statt. Ausgerichtet wurde das Steinfestival von der Vereinigung der südfranzösischen Steinbruchbesitzer der Region um Junas (Association du Carrières de Bon Temps) und dem Verein Des Hommes et Cailloux
, die die Realisierung eines anspruchsvollen Kuppelprojekts zu ihrer Aufgabe machten. Die Vereinigung der Steinbruchbesitzer führt schon seit 20 Jahren in der Gemeinde Junas auf nationaler Ebene jährlich ein Rencontres de la Pierre
(Steinfestival) durch, seit 2004 mit Unterstützung des örtlichen Vereins Des Hommes et Cailloux
. Motiviert durch ihren Besuch auf dem europäischen Steinfestival in Freiburg im Juni 2005 entschlossen sich die französischen Partner zu ihrem zwanzigjährigen Jubiläum das europäische Steinfestival nach Junas zu holen.
In dem malerischen Ort Junas versammelten sich 200 Steinmetze aus England, Deutschland, Frankreich, Österreich, Ungarn und Südtirol, um innerhalb von 16 Stunden verschiedene Bauteile, die zusammengesetzt Wandbrunnen ergaben, und sog. Europasteine
zum Thema Begegnung, Kontinente und Kulturen, Globalisierung aus Stein anzufertigen, ebenso wie Steine für ein großes Kuppelgewölbe (je nach ihrem Ausbildungsstand). Die Bänksteine
genannten Arbeitsunterlagen mit den zu behauenen Werksteinen waren im gesamten Dorfzentrum aufgestellt. Viele interessierte Besucher kamen an diesem Juli-Wochenende sogar von weither nach Junas, um das große europäische Steinmetztreffen zu erleben.
Das Rahmenprogramm umfasste eine geologische Ausstellung über die regionalen Steinvorkommen und -gewinnung, kunsthandwerkliche Ausstellungen und Schmiedkunst sowie gelungene Show- und Musikdarbietungen im alten historischen Steinbruch, der durch seine atemberaubende Kulisse ein wunderbares Ambiente für die abendlichen Veranstaltungen bot.
Impressionen vom Europäischen Stein-Festival 2007
160 junge Steinmetze aus 14 Nationen formten aus Sandsteinblöcken kleine Kunstwerke. Rund 10 000 Besucher schauten den Handwerkerinnen und Handwerkern über die Schulter. In den schattigen Alleen des Eschholz-Parks setzten sich die jungen Künstlerinnen und Künstler mit den Themen In vino veritas
und Stein hat viele Gesichter in allen Kulturen
auseinander.
Beim wunderbaren Klang der Meißel konnten die Besucher hautnah miterleben wie die Figuren und Objekte aus Stein langsam Konturen annehmen. Das Festival bot neben den Arbeiten am Sandstein auch vielfältige Möglichkeiten für die ganze Familie sich an diesem Wochenende zu beschäftigen. So konnten Tiere und andere Kreaturen aus Blech ausgeschnitten werden oder gar mit Hammer und Amboss geschmiedet werden. Die Kleinen wie die Großen konnten Speckstein nach eigenen Entwürfen bearbeiten. Wer sich durch die anwesenden Festivalteilnehmer animiert fühlte, konnte selbst den Meißel klingen lassen und aus Stein oder Ytong ganz individuelle Kreationen unter Anleitung von Fachleuten erschaffen. Der strahlende Sonnenschein an diesem Wochenende und die einzigartige Atmosphäre des Eschholz-Parks ließ das Festival zu einem rauschenden Fest werden, an dem regelrechte Karawanen von Besuchern durch die schattigen Alleen des Parks zogen. Das umfangreiche Musikprogramm sorgte für abwechslungsreiche Abende unterm Sternenhimmel.
Für die Teilnehmer ist die Veranstaltung eine ideale Gelegenheit sich mit ihren ausländischen Berufskollegen auszutauschen und deren Arbeitsweisen kennen zu lernen. Unterschiedliche Materialien erfordern unterschiedliche Werkzeuge und Bearbeitungstechniken. Das Erlebnis gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten und mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen, ist für die meisten Steinmetze und Steinbildhauer die Hauptmotivation an dem europäischen Stein-Festival teilzunehmen, denn es ist eine gute Plattform für den Erfahrungsaustausch und die Kontaktaufnahme zu ausländischen Betrieben. Das ist auch nicht verwunderlich, denn der Arbeitsplatz heute heißt Europa.
Impressionen vom Europäischen Stein-Festival 2005
Vom 9. – 11. Juli fand in Fertőrákos am Neusiedlersee in Ungarn das Eurpoäische Stein-Festival statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom ungarischen Landesverband für Steinmetze und Kunststeinhersteller. Über 128 Steinmetze und Steinbildhauer aus 11 Länder kamen nach Fertőrákos, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Gesellen und Meister fertigten nach einem historischen Vorbild eine Steinbank für das Barockschloss Esterhásy im nahen Fertőd. In Dreiergruppen wurde in 15 Stunden jeweils eine Bank hergestellt.
Die Lehrlinge bekamen einen Stein in den Maßen 40x40x20 cm, um zu den gestellten Themen eine Skulptur oder ein Relief zu fertigen. Die Themen nahmen Bezug auf das historische Ereignis von 1989, dem paneuropäischen Picknick des ungarischen und österreichischen Außenministers an der ungarisch-österreichischen Grenze, bei dem 150 Bürger der damaligen DDR nach Österreich durchbrachen. Das 2. Thema war die einmalige Kulturlandschaft Neusiedlersee, die zum Weltkulturerbe gehört.
Impressionen vom Europäischen Stein-Festival 2004
2003 fand im englischen Canterbury das vom Dekanat und Domkapitel und der Dombauhütte von Canterbury veranstaltete Steinbildhauer Festival vom 11. bis 13. Juli statt. Die über 80 Teilnehmer kamen aus Frankreich, Norwegen, der Schweiz, Ungarn, England und Deutschland um an diesem Wochenende ein hoch interessantes Projekt in Stein zu realisieren. Aus den Steinblöcken, einem weichen und sehr feinkörnigen französischen Kalkstein, entstand ein großer Brunnen, auf denen zum Thema Meer
jeder Bildhauer frei ein Motiv in Stein hauen konnte. Die Steinmetzen konnten die Steine mit Profilen und Blattfriesen oder Ornamenten versehen. Bei herrlichstem Sonnenschein fand die Veranstaltung unter freiem Himmel im Innenhof der Kathedrale von Canterbury statt, dem Hauptsitz der Anglikanischen Kirche.
Viele der internationalen Teilnehmer waren schon vergangenes Jahr in Munzingen dabei. Der fachliche Austausch und das gemeinsame Arbeiten am Brunnenprojekt stand für die Steinmetze und Steinbildhauer im Vordergrund. Das rege Interesse der vielen Tausend Besucher motivierte die Teilnehmer und führte häufig zu angeregten Gesprächen. Begleitet wurden die Steinmetze bei ihrer Arbeit von zahlreichen Musikbeiträgen von klassisch folkloristisch bis Pop. Beim Barbeque am Samstag Abend wurde noch bis spät in die Nacht gefachsimpelt.
Impressionen vom Europäischen Stein-Festival 2003
Das zweite Stein-Festival fand vom 28. bis 30. Juni 2002 statt. Diesmal nahmen über 100 Steinmetz- und Steinbildhauerlehrlinge, Gesellen und Gesellinnen aus neun europäischen Ländern teil. Die internationale Resonanz bei der Teilnahme an dem kreativen Berufswettbewerb war diesmal überwältigend. Anwesend waren Steinmetze und Steinbildhauer aus Ungarn, Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, der Schweiz, Großbritannien, Norwegen und Deutschland. Mit über 30 % war der Anteil der Frauen bei den Teilnehmern sehr hoch.
Über Zehntausend Besucher ließen sich bei den zweiten Steinmetz Tagen vom Klang der Hämmer und Meißel anziehen. Auch 2002 gab es wieder ein umfangreiches Begleitprogramm mit viel Musik und Unterhaltung.
Am Sonntag Nachmittag hatte die Fach-Jury keine leichte Aufgabe aus den über 100 Werkstücken die besten Arbeiten, getrennt nach Ausbildungsstand (1., 2., 3. Lehrjahr und Gesellen), zu ermitteln.
Für die Zukunft des Europäischen Stein-Festivals 2002 konnte dank der vielen anwesenden offiziellen Vertreter aus den europäischen Partnerländern ein großer Durchbruch erzielt werden. Auf Initiative der Präsidentin der Budapester Innung der Steinmetzmeister Frau Gabriella Kőrösiné Nagy, der Geschäftsführein des ungarischen Steinverbands Frau Agnes Nagy und der stellvertretenden Landesinnungsmeisterin Frau Gabriella Csanadi werden die Stein-Festival 2004 in Ungarn stattfinden. Die Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule als Veranstalter ist erfreut, dass sie mit den ungarischen Verbänden und Institutionen einen engagierten und zuverlässigen Partner gefunden hat, der das erfolgreiche Konzept der Veranstaltung mit trägt. Von Anfang an war der Grundgedanke, dass die Veranstaltung in Europa auf Tour geht.
Schon 1999 und 2002 konnten einige wichtige berufliche Kontakte geknüpft werden, die in einem Arbeitsverhältnis im Ausland resultierten. In diesem Sinne wollen die Veranstalter nicht nur den Berufsstand des Steinmetzen und Bildhauers fördern, sondern auch den Europagedanken überregional pflegen und die Zusammenarbeit von jungen Kunstschaffenden über die Grenzen hinweg fördern.
Impressionen vom Europäischen Stein-Festival 2002 & 1999
Entstanden ist der Gedanke zu den Europäischen Stein-Festivals 1997, als deutsche Steinmetze am alljährlich auf nationaler Ebene stattfindenden Rencontre de la Pierre in Junas, Südfrankreich teilnahmen.
Zwei Jahre später trafen sich zum ersten Mal vom 25. bis 27 Juni 99 über 90 Steinmetz- und Bildhauerlehrlinge und Gesellen im malerischen Wein- und Spargelort Freiburg-Munzingen, um ihr Können in der historischen Kulisse mit Rokokoschloß und mittelalterlichem Gigiliturm öffentlich unter Beweis zu stellen.
Ein ganzes Wochenende lang zogen die Klänge von Hammern und Meißeln Tausende von Besuchern an, die wissbegierig die Entstehung der Werkstücke beobachteten. Während der Dauer des kreativen Berufswettbewerbs verwandelten sich die Straßen ums Schloß in eine musikalische Euro-Kunstmeile: zu Klängen von Jazz, Dixie, irischen Folksongs und afrikanischen Rhythmen servierten alle ortsansässigen Vereine Wein und regionale Spezialitäten. Begleitend dazu gab es eine offenen Ziselierwerkstatt der Bronzegießerei Strassacker, die Präsentation des Werkzeugherstellers König und des englischen Unternehmens Block Stone, das nicht nur den Wettbewerb mit einer großzügigen Materialspende unterstützte, sondern auch ihre umfangreiche Produktpalette präsentierte. Mit großem Interesse beobachteten die Teilnehmer am Wettbewerb aus Frankreich, England, der Schweiz, Kroatien, Kanada und Deutschland die Arbeits- und Vorgehensweisen ihrer ausländischen Kollegen. Mann kann sich kaum einen besseren Rahmen für eine Werbeveranstaltung für ein kulturhistorisch so bedeutsames Handwerk vorstellen.
Die Veranstaltung war ein erfolgreicher Auftakt zu einem Steinfestival, das in Europa auf Tour gehen soll und als langfristige Maßnahme geplant ist. Im Zuge der europäischen Einigung soll sie den Erfahrungsaustausch mit den europäischen Mitgliedsstaaten intensivieren. Das wechselseitige Kennenlernen der europäischen Kulturen und der aus ihr hervorgegangenen Ausbildungsstrukturen, soll den Zugang zu den verschiedenen europäischen Partnern erleichtern und den Dialog fördern.
Mit der Veranstaltung soll ein Forum um einen Standardvergleich der sich immer mehr globalisierend entwickelnden Ausbildungspläne im europäischen Raum geschaffen werden, mit dem Ziel der Angleichung derselben. Das Festival will den Europagedanken überregional pflegen und die Zusammenarbeit von jungen Kunstschaffenden über die Grenzen hinweg fördern.
Impressionen vom Europäischen Stein-Festival 2002 & 1999